Vor Silvester hat mich wieder einmal der „Rappel gepackt“ und ich habe alle möglichen Sachen im Haus ausgemistet. Geht dir das auch immer wieder einmal so? Freundinnen, die mich gut kennen, fragen mich dann schon immer: „Was willst DU denn jetzt noch ausmisten? Bei dir steht ohnehin schon so wenig rum, alles hat seinen Platz und nichts Überflüssiges ziert die Räume.“

Aber ich brauche das einfach. Ich verändere mich ja auch ständig, ich habe neue Erkenntnisse, neue Erfahrungen, bilde mich weiter, ändere meine Meinung, der Geschmack verändert sich. Das Leben ist nun mal ein ständiger Wandel – mich eingeschlossen.

Was dich nicht glücklich macht, kann weg


Ich gehe von Zeit zu Zeit alle Bereiche meines Hauses und die sich darin befindenden Dinge durch und frage mich tatsächlich: „Macht mich das glücklich?“ Wenn nicht, kann es weg. Mein Ziel ist es nämlich, mich nur noch mit Dingen (und Menschen, aber das ist eine andere Geschichte) zu umgeben, die mich glücklich machen. Die mir eine Freude bereiten, die ich gerne sehe, die ich anschauen und benutzen möchte, die ich gerne trage, damit sie mir ein gutes Gefühl geben.

So war es dann also vor Silvester wieder einmal so weit. Ich nahm alle Kleidungsstücke von meiner Kleiderstange – ich liebe sie einfach! Es handelt sich um ein Kupferrohr, das ich mit meinem Freund mittels einer Seilkonstruktion von der Decke hängend montiert habe (eigentlich eine Heizungsstange, der Mitarbeiter im Baumarkt hat damals nicht schlecht gestaunt, als ich ihm verraten habe, wofür ich diese brauche).

Ich bin also Kleidungsstück für Kleidungsstück durchgegangen – habe viele davon anprobiert und mich wieder einmal gefragt, warum ich einige Stücke dann noch nicht getragen habe, obwohl ich sie doch vor Monaten für gut befunden und dort aufgehängt habe? Wahrscheinlich ging mir die eine oder andere Möglichkeit durch den Kopf:

  • dem Rock gebe ich noch eine letzte „Chance“
  • dieses Mal ziehe ich den Pullover wirklich an
  • jetzt passe ich wieder hinein
  • die Farbe steht mir doch so gut
  • die Bluse war so teuer
  • das Kleid hat mir Tante Heidi doch geschenkt

Kommt dir das irgendwie bekannt vor?

Optischer Trick

Seit einiger Zeit wende ich einen optischen „Trick“ an: ich hänge zu Beginn der neuen Doppel – Saison (Frühling plus Sommer / Herbst und Winter) grundsätzlich erst einmal alle Kleidungsstücke mit dem Bügel nach vorne auf. Wenn ich dann ein Teil anziehe, drehe ich den Bügelhaken nach hinten. So sehe ich genau, was ich schon getragen habe (Haken zeigt nach hinten) und was nicht (Haken zeigt nach vorne). Irgendwie greift man doch immer zu den gleichen Lieblingsteilen, oder? Also durften an diesem Montag wieder einmal einige Teile gehen, die ich zukünftig nicht mehr tragen möchte.

Der Vorteil von dem regelmäßigen Durchschauen ist einfach, dass ich keine „Kleiderleichen“ mit in die nächste Saison nehme. Spätestens im Frühjahr, wenn dann die luftigen Sommerkleider und Blusen wieder an der Stange tanzen dürfen, wird die momentan gut verstaute Garderobe eh noch einmal inspiziert.

Was gefällt mir für Frühjahr und Sommer? Passt noch alles? Passt es noch zu meinem Stil? Gefallen mir die Farben noch? Gibt es genug Teile zum Kombinieren?

Ich liebe ja meine Capsule Wardrobe – schöne Basics, die ich mit einigen besonderen Teilen und Farben super kombinieren kann.

In diesem Sinne: lasset die Kleider an der Stange tanzen!

Aufgeräumte Grüße,
Deine Petra