Eine meiner größten Stärken ist es, in jeder Situation das Positive, das Geschenk zu sehen. Weil ich der Meinung bin, dass alles aus einem bestimmten Grund passiert. Das heißt nicht, alles einfach immer so hinzunehmen, wie es ist. Dinge, die ich verändern kann, werden verändert. Manche Sachen entziehen sich allerdings meiner Macht 😉

So wie die aktuelle Situation mit Corona. Ein leichtes wäre es, jetzt in Panik zu verfallen. Aber hey: ich bin Mama. Das kann und will ich meinem Sohn definitiv nicht vorleben. Den leichten und bequemen Weg zu gehen hieße in diesem Falle: in die Panik einzustimmen, mich mit 1000 unnötigen Lebensmitteln einzudecken und daheim zu versauern. Das entspricht aber nicht meiner Natur. Im Gegenteil. Ich sehe die aktuelle Lage als Chance und Herausforderung. Als Chance auf einen kompletten Reset. Natürlich ist der nötige Respekt und Sicherheit geboten. Ich spreche hier also nicht von Corona-Partys oder leichtfertigem Umgehen mit der Lage.

Ich spreche von etwas anderem. Von einer Chance, die sich uns gerade bietet. Gefühlt hat es die Menschen schon verändert. Plötzlich hört man überall von Arbeiten im Homeoffice (was waren noch einmal die unlösbaren Probleme, die dies in vielen Berufsgruppen nicht möglich machte?), von Zusammenhalt der Menschen, die für ältere Nachbarn einkaufen gehen, von gegenseitiger Kinderbetreuung, von Rückzug in die Familie, von Besinnen auf das Wesentliche – das Zuhause, in dem man plötzlich wieder Zeit verbringt – und zwar in Ruhe und ohne schlechtes Gewissen. Es ist doch eh jedem zu stressig, zu laut, zu viel, oder? Zu viele Termine, kaum Zeit, um sein Leben in Ruhe zu genießen.

Auch die Natur profitiert davon. Man sieht plötzlich wieder blauen Himmel über China, sauberes Wasser, wo es vorher keines gab.

Everything happens for a reason

Und jetzt? Ich bin ein Mensch, der vertraut. Dass es das Universum oder wie auch immer du das nennst, es gut mit uns meint. Was könnte als jetzt die Chance für uns sein, genau in dieser schlimmen Situation etwas Gutes darin zu sehen – neben all den Einschränkungen und eventuellen Gefahren, die Corona auch mit sich bringt. Was könnte es für uns, für die Menschheit, für die Natur und die Erde bringen, sich darauf einzulassen und das Beste daraus zu machen?

Was jeder persönlich daraus zieht, weiß ich natürlich nicht. Aber ich habe für mich erkannt: Jetzt ist die Chance, komplett zu entschleunigen. Runter zu fahren. Mich auf das Wesentliche zu besinnen. „Das Wesentliche? Was soll das sein“ – wirst du dich jetzt fragen. Genau diese Frage gilt es gerade jetzt zu beantworten. Weil du jetzt Zeit dafür hast. Weil du jetzt quasi gezwungen bist, sie dir zu nehmen. Weil du vielleicht von daheim aus arbeiten kannst, dir den Arbeitsweg sparst. Weil du nicht zu unzähligen Terminen und Verpflichtungen hetzen musst, weil alle abgesagt wurden. Weil der Kurztrip am Wochenende oder über Ostern abgesagt wurde. Weil du vielleicht gezwungenermaßen sogar Urlaub nehmen musstest, um deine Kinder zu betreuen.

Ich sehe das Geschenk in der Situation, weil es mir Zeit bringt für folgende Dinge:

  • für mich und meine Gedanken
  • für die Familie
  • um Schulstoff zu wiederholen / neu zu lernen mit meinem Kind
  • für lange Spaziergänge oder Wanderungen in der heimischen Natur
  • zum Laufen mit einer Freundin
  • zum Lesen des Buches, das schon so lange auf meinem Nachttisch liegt und wartet
  • zum Baden und Relaxen
  • Kaffee / Tee trinken und Katzen streicheln
  • neue Rezepte ausprobieren
  • zum in Ruhe Serien schauen – ohne schlechtes Gewissen
  • zum Ausmisten
  • zum Küche streichen
  • zum Keller umsortieren
  • zum Garten-frühlingsfit-machen
  • Zeit für Sport draußen oder daheim mit dem eigenen Körper oder online
  • Zeit für Spiele – die seit Jahren verstauben
  • Planen der Geburtstagsparty
  • zum Fenster putzen
  • zum Waschmaschine / Wasserkocher entkalken

Mir fallen so viele Dinge ein, die ich nun spontan machen kann.

Wofür könntest du dir die unfreiwillig gewonnene Zeit nehmen?

  • Zeit für den Start deines Herzensprojektes bzw. Gedanken dazu machen
  • Zeit zum Buch schreiben – das du schon so lange wolltest und aus dem Grund „Zeitmangel“ vor dir herschiebst
  • Zeit zum Sprache lernen für den nächsten Urlaub bzw. eine Planung, wo es überhaupt hingehen soll, wenn alles unbeschadet überstanden ist
  • Zeit zum Telefonieren mit alten Freundinnen, die du schon so lange nicht mehr gesprochen hast
  • zum Briefe schreiben
  • zum Bilder sortieren, was du eigentlich in der kalten Jahreszeit machen wolltest und aber nicht dazu gekommen bist bzw. ein Fotoalbum daraus zu basteln
  • zum Unterlagen sortieren, z.B. für die bald abzugebende Steuererklärung
  • endlich dein Näh-/Strickprojekt abschließen
  • Zeit zum Ziele planen
  • zum Backen oder Ausprobieren der 1000 gesammelten Rezepte
  • Zeit für Kaffeeklatsch bei der älteren und einsamen Nachbarin von gegenüber
  • ….

Wie ist es bei dir? Auf was fokussierst du dich in dieser Zeit? Du weißt ja, auf das, was wir uns fokussieren, wird unsere Realität. Natürlich bin ich kein blauäugiger Mensch (ich habe grüne Augen, by the way 😉 ), der die ganze Lage völlig verklärt sieht. Auch ich sehe Risiken und Gefahren, v.a. für ältere und mit Krankheiten vorbelastete Menschen. Natürlich. Und die will ich hier gar nicht kleinreden und niedermachen. Aber ich will etwas aufrütteln. Aus dieser schlechten Situation eben das Beste zu machen. Weil wir gerade damit leben müssen.

Denken müssen wir sowieso, warum dann nicht gleich positiv?

Wofür nimmst du dir nun mehr Zeit? Lasst uns doch ganz viele Tipps sammeln, wie wir diese Zeit positiv nutzen können, so dass wir „danach“ sagen können: „Corona hatte neben all dem Schlimmen auch etwas Gutes!“

Aufgeräumte Grüße,
deine Petra